Kumite Der sportliche Zweikampf

Der Ausdruck Kumite (jap. 組手, „Begegnung der Hände“) bezeichnet in den japanischen Kampfkünsten verschiedene Kampfformen, die auch regelmäßiger Bestandteil des Trainings sind, wie zum Beispiel das Ohyo Kumite oder das Kihon Kumite. Zu Übungszwecken werden in vielen dieser Trainingsformen die Angriffs- und Abwehrtechniken vorher abgesprochen.

In der Form des Jiyu Kumite, dem vollkommen freien Kampf, gibt es jedoch keine Absprache mehr, die Karatekas tauschen hier die Angriffe und Verteidigungstechniken in freier Abfolge aus. Das ist auch die Form im sportlichen Wettkampf, dem Shiai (jap. 試合, "Wettkampf"), die im Sportkarate ausgeübt wird.

 

Im sportlichen Wettkampfkarate treten 2 Karatekas gegeneinander an. Der Kampf wird nach einem bestimmten Regelwerk ausgetragen, in dem unter anderem die Wettkampfkleidung einschließlich der Schutzausrüstung, das Ausmaß der Kampffläche, die Dauer des Kampfes und schließlich das Punktesystem festgelegt sind, nach dem die Techniken der Kämpfer beurteilt werden.

Der Kampf wird von einem Hauptkampfrichter (Referee, Shushin), vier Seitenkampfrichtern (Judges, Fukushi) und einem Match Supervisor (Obmann, Kansa) verfolgt und beurteilt. Diese Vielzahl an Kampfrichtern ist wegen der hohen Geschwindigkeit, mit der die Techniken ausgeführt werden, erforderlich.

 

Die Kampfzeit im Kumite beträgt je nach Alter, Geschlecht und Kämpferkategorie 2 bis 3 Minuten. Die Wertung der Kampftechniken erfolgt nach einem Punktesystem.

  • Ippon                   3 Punkte
  • Waza-ari              2 Punkte
  • Yuko                    1 Punkt

Eine Technik wird gewertet, wenn der Karateka das Ziel "trifft" (tatsächlich wird kurz vor dem Auftreffen abgestoppt, um Verletzungen zu vermeiden) und wenn der Angriff technisch korrekt und mit richtigem Timing ausgeführt wurde.

Im Sportkarate werden die Techniken manchmal in etwas abgeänderter Form trainiert und ausgeführt, um den besonderen Anforderungen des Wettkampfes gerecht zu werden. Die Kämpfer müssen auch beachten, dass bestimmte Techniken, die im Sport zu gefährlich sind, auf der Wettkampfmatte verboten sind (wie zum Beispiel Angriffe auf Gelenke oder gefährliche Würfe).

 

Neben dem sportlichen Zweikampf gibt es im Karate noch eine weitere Wettkampfform, die Kata-Wettkampfbewerbe. Hier führt jeder Sportler für sich alleine eine Kata vor, die von den Kampfrichtern bewertet wird.