Von Mudansha und Yudansha Graduierungen und Gürtelfarben im Karate

Bei den Vorläufern des modernen Karate, wie dem Tode auf der Insel Okinawa, gab es noch keine Graduierungssysteme, wie wir es heute kennen. Das Farbgürtelsystem in der heutigen Form wurde erst am Ende des 19. Jahrhunderts von Jigoro Kano, dem Gründer des Judo, eingeführt und in viele Kampfkunstsysteme übernommen.

Man unterscheidet Kyu- und Dan-Grade (Schüler- und Meistergrade), die durch das Tragen verschiedenfarbiger Gürtel (jap. Obi) ausgedrückt werden.

Kyu

Kyū (jap. 級, "Klasse, Stufe, Rang") nennen wir im Karate den Schülergrad. Die Mudansha (jap. 無段者, „Person ohne Dan“) sind diejenigen Schüler, die noch keinen Meistergrad erworben haben.

Die Kyu-Grade werden durch das Tragen farbiger Gürtel ausgedrückt. Der Schüler beginnt sein Training mit dem weißen Gürtel (9. Kyu), erwirbt mit der ersten Kyu-Prüfung den gelben Gürtel (8. Kyu) und erlangt schließlich den höchsten Schülergrad, den 1. Kyu (brauner Gürtel).

Im Wado Ryu-Karate werden die folgenden Schülergrade durchlaufen:

  • 9. Kyu - weißer Gürtel
  • 8. Kyu - gelber Gürtel
  • 7. Kyu - oranger Gürtel
  • 6. Kyu - grüner Gürtel
  • 5. Kyu - blauer Gürtel
  • 4. Kyu - blauer Gürtel
  • 3. Kyu - brauner Gürtel
  • 2. Kyu - brauner Gürtel
  • 1. Kyu - brauner Gürtel

Dan

Der Dan (jap. 段, „Stufe, Rang“) bezeichnet den Fortgeschrittenen- bzw. Meistergrad. Die Yūdansha (jap. 有段者, „Person mit Dan“) sind die Karateka, die bereits einen Dan-Grad erworben haben. Dies wird durch das Tragen des schwarzen Gürtels ausgedrückt.

Im Wado Ryu-Karate gibt es 10 Dan-Grade (vom 1. bis zum 10. Dan), wobei die höheren Dan-Grade ehrenhalber vergeben werden. Da die höchsten Grade (9. bis 10. Dan) als äußerste Vollendung der Kampfkunst betrachtet werden, werden diese nur sehr selten verliehen.

Ohtsuka Hironori, der Gründer des Wado Ryu, war einer der wenigen Karateka überhaupt, die den 10. Dan erhielten.


Man bedenke:

Die verschiedenen Gürtelgrade signalisieren die Reifezeit eines Karatekas. Dies drückt nicht immer die innere Reife eines Karatekas aus.

Die muss jeder für sich selbst finden, denn KARATE  ist ein LEBENSWEG, den man beschreiten will oder nicht.