Karate Philosophie

KARA bedeutet leer, TE bedeutet Hand, oft wird auch das Wort DO (der Weg) beigefügt.

KARATE-DO bedeutet "der Weg der leeren Hand".

"KARA" sagt nicht nur aus, dass die Hand leer ist, also der Karateka keine Waffe benötigt, sondern bedeutet auch, einen reinen Geist zu besitzen. Das Innere soll frei von negativen Gedanken und Gefühlen sein um bei allem, was auf ihn zukommt, angemessen handeln zu können.

Der Karateka strebt danach, innerlich bescheiden und sanftmütig zu sein, gleichzeitig muß er einen einmal gefassten Entschluss mit Mut durchsetzen. Weder Sieg noch Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Bildung des eigenen Charakters - Persönlichkeit, Sebstbeherrschung. Zur Bildung dieses Ziel tragen die Verhaltensregeln von Gichin Funakoshi (Gründer des heutigen japanischen Karate Do), der den Karateka mit einem grünen Bambusstab (innen hohl - Selbstlosigkeit, aufrecht - gehorsam und sanft, mit Knoten - Charakterstärke) vergleicht, entscheidend bei:

1. Vergiss nie: Karate beginnt mit Respekt und endet mit Höflichkeit.

2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.

3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.

4. Erkenne Dich selbst zuerst und dann den Anderen.

5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.

6. Lerne Deinen Geist zu kontrollieren, befreie ihn dann von Unnützem.

7. Unheil entsteht durch Nachlässigkeit.

8. Karate findet nicht nur im Dojo statt.

9. Die Ausbildung im Karate umfasst Dein ganzes Leben.

10. Verbinde Dein alltägliches Leben mit Karate, das ist der Zauber der Kunst.

11. Wahres Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt , wenn Du es nicht ständig wärmst.

12. Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie Du nicht verlierst.

13. Wandle Dich abhängig von Deinem Gegner.

14. Der Kampf hängt von der Handhabung Deiner Treffsicherheit ab.

15. Stelle Dir Deine Hand und Deinen Fuß als Schwert vor.

16. Wenn man das Tor der Jugend verlässt, hat man viele Gegner.

17. Das Einnehmen einer Haltung gibt es beim Einsteiger, später gibt es den natürlichen Zustand.

18. Übe die Kata korrekt, der echte Kampf ist eine andere Angelegenheit.

19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.

20. Denke immer nach und versuche dich ständig am Neuen.

Japanische Kalligrafie "Karatedo"

Man bedenke:

Die verschiedenen Gürtelgrade signalisieren die Reifezeit eines Karatekas. Dies drückt nicht immer die innere Reife eines Karatekas aus.

Die muss jeder für sich selbst finden, denn KARATE  ist ein LEBENSWEG, den man beschreiten will oder nicht.

Entstehung von Karate

Karate hat seinen Ursprung in Indien. Bodhidarma, geb 440 n.Chr., war Sohn eines indischen Königs und wurde in einer alten indischen Form des Kämpfens unterrichtet.

Später verließ er sein Heimatland und reiste nach China, wo er sich in einer südlichen Provinz niederließ und das Shaolin Kloster gründete, wo er meditierte. Danach verband er die Meditation mit körperlichen Übungen. Diese Übungen, gepaart mit der Kontrolle der Atmung und des Geistes, waren unter anderem der Ursprung des Karate.

Über die Insel Okinawa (zwischen Japan und China), auf der es aus strategischen Gründen ständig Unruhen und Aufstände gab, die durch ein Waffenverbot unterdrückt wurden, kam die Kampfkunst nach Japan. Die Kampftechniken der Einheimischen und die der Samurei entwickelten sich weiter. Diese Kampftechniken wurden verboten und durften nicht überliefert werden.

Um die Techniken weitergeben zu können, wurden sie in Bewegungsabläufe eingebunden – den Katas, die quasi eine Geheimsprache eines Kampfhandlungsprogramms sind und durch das Kata Bunkai entschlüsselt werden.

Geschichte von Wado Ryu Karate